Die AfD-Fraktion Bottrop stellte am 13.04.2021 im Ausschuss für Soziales Gesundheit und Familie einen Antrag zur Erstellung einer „Medienkampagne zum Thema Depressionen durch Corona“.
AfD-Ratsherr Guido Schulz, führte in der damaligen Sitzung präzise Punkte an, um die Erforderlichkeit einer solchen Kampagne genau darzulegen. Schulz gab zu bedenken, dass die Corona Pandemie selbst bei psychisch gesunden Menschen Spuren hinterlässt, da bestehende Strukturen, Sozialkontakte und eine positive Perspektive mit Blick auf die Zukunft fehlen. Zudem kommen Hilfen nicht immer gezielt bei den betroffenen Personen an, und für viele ist es schwer in solch einer Situation um Hilfe zu bitten.
Dieser sinnvolle Antrag der AfD-Fraktion Bottrop, wurde mit der Begründung abgelehnt, dass eine Medienkampagne diesbezüglich nicht notwendig wäre, da es in Bottrop bereits ein komplexes Versorgungsystem gäbe.[1] Was allerdings nun in einem WAZ-Artikel vom 10.09.2022 zu lesen ist, klingt wie ein schlechter Scherz. Der Titel des Artikels lautet: „Hilfe in einer akuten Krise, wie Bottrop besser werden kann.[2]“
In der Einleitung des Artikels wird das Argument von AfD-Ratsherrn Guido Schulz quasi eins zu eins wiedergegeben, nämlich, ob existierende Hilfen für Menschen mit Psychischen Problemen auch immer ankommen. Wäre der am 13.04.2021 gestellte Antrag der AfD-Fraktion Bottrop mit der notwendigen Ernsthaftigkeit der anderen Fraktionen umgesetzt worden, dann würde sich die Frage, wie Bottrop hinsichtlich der Problematik besser werden kann, gar nicht erst stellen.
Ratsherr Schulz findet klare abschließende Worte dazu, er meint: „Wenn in Zukunft weiterhin Anträge von uns nur aus dem Grund abgelehnt und abgesetzt werden, weil sie von der AfD-Fraktion kommen, sollten sich alle übrigen Fraktionen einmal Gedanken über ihr demokratisches Verständnis machen.“
[1] https://ratsinfo-bottrop.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZYVcCEhUwg4flRn6rONELpiu3rvSlkLycxI0OiIPV5le/Beschlussvorlage_2021-0147.pdf
[2] https://www.waz.de/staedte/bottrop/hilfe-in-einer-akuten-krise-wie-bottrop-besser-werden-kann-id236392511.html