Der Rat der Stadt Bottrop hat in seiner Sitzung am 2.07. entschieden, den Klimanotstand auszurufen. Dies ist für eine Stadt, die ihr vor knapp 9 Jahren gestecktes Ziel, den CO2 Ausstoß um 50% zu senken, im kommenden Jahr erreichen wird nahezu absurd.

Was sind die Folgen? In dem Antrag der Grünen Bottrop beispielsweise, heißt es unter anderem:

„Die Stadt Bottrop wird die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit bei jeglichen davon betroffenen Entscheidungen berücksichtigen und wenn immer möglich jene Entscheidungen prioritär behandeln, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.“

Sprich, Entscheidungen dauern länger und die Bedingungen werden schwieriger, strenger und undurchsichtiger. Dies betrifft beispielsweise junge Familien die ein Häuschen bauen wollen, Hausbesitzer die Umbaumaßnahmen und Sanierungen planen sowie auch stadteigene Baumaßnahmen und somit alle Bottroper Bürger. Fragt doch mal beispielsweise Bottroper Pendler wie zufrieden diese jetzt schon mit der Dauer von Straßensanierungsmaßnahmen sind. Die Antworten könnten unsere Lokalpolitiker beunruhigen. Wir haben in Bottrop den Luxus, nicht von Fahrverboten bedroht zu sein und somit einen zweiten Vorteil gegenüber den meisten anderen Städten im Ruhrgebiet.

Die Bundesregierung macht es seinen Bürgern schon schwer genug, indem man sich ohne geeigneten Plan als Vorreiter der Energiewende gegeben hat und die Strompreise ins unermessliche steigen, während Länder wie Indien sich trotz Pariser Klimaabkommens nicht zu Emissionsminderungen verpflichten oder China, welches seine Emissionen erst 2030 verringern will und daher noch hunderte neue Kohlekraftwerke baut. Und jetzt hängt sich die Stadt, unter anderem mit freundlicher Unterstützung der CDU Bottrop, zusätzlich selbst noch einen Klotz ans Bein.

Aber auch unser Oberbürgermeister Herr Tischler suggeriert mit seiner Ja Stimme, dass die Idee des ganzen Innovation City Projektes mangelhaft bis ungenügend ist.

Als weltweiter Repräsentant eines solchen Projektes hätte er eigentlich gegen den Klimanotstand stimmen und nach dem Ergebnis konsequenterweise zurücktreten müssen. Wer bei der Ratssitzung anwesend war, musste allerdings eh den Eindruck gewinnen, dass hier nur auf den aktuellen Klimahype aufgesprungen werden soll, um sein eigenes Gewissen zu beruhigen.

Dies beginnt schließlich schon bei der Bottroper „Friday for Future“ Bewegung selbst, die Maßnahmen zum Klimaschutz fordert, allerdings während ihrer Demos scheinbar nicht einmal auf ihr Auto mit Verbrennungsmotor verzichten kann.