Der Antrag der AfD Bottrop, eine Infokampagne für depressiv kranke Menschen zu starten, wurde am Dienstag vom Sozialausschuss abgelehnt. Besonders prekär ist diese Ablehnung, da selbst die Deutsche Depressionshilfe den Ausführungen der Verwaltung, warum diese keine Kampagne für notwendig sieht, nicht folgt. Diese hatte unter anderem ausgeführt, dass es wissenschaftlich umstritten wäre, ob sich psychiatrische Erkrankungen durch Corona verstärkt hätten und dass durch eine solche Kampagne sogar die Gefahr bestünde, eine subjektiv empfundene Beeinträchtigung zu verstärken. Während der Widerspruch der Deutschen Depressionshilfe der Verwaltung noch unbekannt war, hätten spätestens die Sozialausschussmitglieder es besser wissen müssen, nachdem AfD Ratsherr Guido Schulz deren Ausführungen als Tischvorlage bereitgestellt hat. Dort hieß es nämlich unter anderem, dass Aufklärungskampagnen ein zentraler Bestandteil der europaweiten Suizidprävention sind. Es wirkte eh so, als wenn die anderen Parteien sich gar nicht mit dem Antrag befasst hätten, sondern einzig und allein ausgeknobelt hätten, wer die Ehre hat, unseren Antrag zu zerreden. Hier fiel die Wahl auf die Landtagsabgeordnete Anette Bunse, die meinte, dass sich der Landtag bereits in der Vergangenheit mit dem Thema befasst hätte und ebenfalls keinen Handlungsbedarf sah. Zudem sieht sie ebenfalls ein gut aufgestelltes und komplexes System für Bottrop. Letztendlich stimmte einzig und allein Guido Schulz dem eigenen Antrag zu. „Es ist schon anmaßend, wenn Politiker meinen es besser zu wissen als Organisationen, die sich tagtäglich mit dem Thema befassen“ resümierte Schulz. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen.