Am Donnerstag, den 11.07.2019 hat sich eine vierköpfige Delegation der Bottroper AfD mit einem Anwohner auf eine gut zweistündige Begehung durch Ebel gemacht, um sich ein Bild über die dortige Situation zu machen. Die Zustände, wie die Verwaltung und die Politik, die knapp über 1000 Einwohner dieses Stadtteils einfach mal so im Stich lassen, kann man ohne Übertreibung als verachtenswert bezeichnen. Ebel ist beispielsweise bis heute nicht an die städtische Kanalisation angeschlossen, stattdessen gehen die Abwässer in die Berne und Emscher.
An sämtlichen Einfahrten zum in sich geschlossenen Stadtteil, befinden sich Verkehrsschilder, wonach eine grundsätzliche Ein- und Durchfahrt für LKW (ausgenommen Anlieger bis 3,5 Tonnen) verboten ist. Des Weiteren ist in so ziemlich allen Wohnstraßen von Ebel das Tempolimit auf 30 km/h beschränkt. Die Ein- und Durchfahrtsverbote und die Geschwindigkeitsbegrenzungen werden von den allermeisten Verkehrsteilnehmern jedoch schlicht ignoriert.
Man hat den Eindruck, als wenn alle Navigationssysteme für KFZ und LKW auf diesem Erdball Ebel als Abkürzung zwischen der Bottroper Innenstadt, den Industriegebieten im Bottroper Süden, dem Essener Norden und der Autobahnanbindung zur A42 sehen.
Ein ortskundiger Bottroper würde jedenfalls niemals auf die Idee kommen, von Essen aus das Ebeler Wohngebiet als Abkürzung für seinen Weg in die Bottroper Innenstadt oder nach Welheim bzw. Richtung Batenbrock oder Boy zu nutzen. Verkehrserschwerend kommt die seit Jahren bestehende Sperrung der tatsächlich maroden Brücke über die Berne, sowie seit Mai die Dauerbaustelle Ecke Bahnhofstraße/Ebelstraße im Zuge der sogenannten „Sanierung der Kanalisation in den Einzugsgebieten Ebel und Berne, Rohrvortrieb Ebelstraße“ hinzu.
Letztere Baumaßnahme soll eigentlich im Oktober 2019 beendet sein, dies wird die bauausführende Firma, die es bislang gerade einmal geschafft hat, ein Loch zu machen allerdings nicht schaffen.
Laut Auskunft des Anwohners, hat die Firma auch nur ein Angebot für die halbe Ausschreibung gemacht, so dass die weiteren Maßnahmen noch mal neu ausgeschrieben werden mussten.
Seit der Sperrung der Brücke und dem Beginn der „Kanalarbeiten“ gibt es zwei Umleitungen durch die Ebeler Wohnstraßen, die natürlich auch nicht vor dem öffentlichen Nahverkehr, also dem Bus, halt machen. Unsere Delegation hat es in der „Rush hour“ zwischen 17 und 19 Uhr selbst erlebt, welch Verkehrschaos dadurch in den für so viel Verkehr gar nicht ausgelegten Wohnstraßen herrscht.
In Gesprächen mit Anwohnern, hat man so etwas wie Resignation feststellen können. Die Ebeler versuchen sich mittlerweile damit zu behelfen, dass sie in ihren Wohnstraßen „versetzt“ parken, um den LKW die Durchfahrt zu erschweren oder unmöglich zu machen. Die Idee an sich ist ja gar nicht so verkehrt, führt aber leider dazu, dass das Verkehrschaos nur verlangsamt wird.
Was die Verwaltung damit bezwecken will, dass im Schnitt alle 100 Meter ein Schild aufgestellt ist, was den verbotenerweise vorbeifahrenden LKW die Weiterfahrt verbietet bzw. anzeigt, dass sie eigentlich gar nicht hier sein dürfen, entzieht sich unserer Kenntnis. Was soll denn beispielsweise der holländische Transporter mit seinem Anhänger, auf dem sich 12 PKW befinden, machen, nachdem er nach 20 minütiger Irrfahrt durch die Ebeler Siedlung zum 10. mal mitgeteilt bekommen hat, dass er eigentlich gar nicht hier sein darf?
Die Frage die sich nun für uns gestellt hat ist, was wir für die Ebeler tun können.
Erst einmal, muss sich die Bezirksvertretung Süd die Frage gefallen lassen, warum sie nicht längst schon tätig geworden ist.
Des Weiteren kommt die AfD Bottrop zu dem Schluss, dass mehr Geschwindigkeits- und Anliegerkontrollen unumgänglich sind. Diese sind allerdings auch zwingend zur Hauptverkehrszeit zwischen 6:30 Uhr und 9 Uhr, sowie zwischen 16 Uhr und 18 Uhr durchzuführen. Zusätzlich fordern wir die Installation von Einfahrtssperren bzw. Höhenbegrenzungen, unter denen ein Bus drunter durchfahren kann, aber LKW ab einer gewisser Höhe halt nicht mehr.